Am Freitag 8. Mai 2020 startet die Online Petition-“Kein Lastwagen-Wendeplatz auf dem Juchareal”:
Petition auf Campax.org
Unterzeichnet sie und teilt sie mit all euren Freunden, Bekannten und Verwandten. Es ist egal wie alt sie sind oder wo sie wohnen. Alle können unterschreiben.
An: Stadtrat Zürich
Kein Lastwagen-Wendeplatz auf dem Juch-Areal
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Gegen den sinnlosen Abriss von Kulturraum.
Gegen den Hinterzimmer-Deal zwischen der Stadt Zürich und dem Bauriesen HRS Real Estate.
Inmitten der andauernden Corona-Krise plant die Stadt, den auf dem besetzten Juch Areal entstandenen Kultur- und Wohnraum abreissen zu lassen. Der so gewonnene Raum soll dann während 2.5 Jahren durch einen Parkplatz für die Betonmischer der angrenzenden Grossbaustelle der HRS Real Estate ersetzt werden. Diese behauptet, mehr Platz für Bauplatzinstallationen zu benötigen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass dieser Nutzungsplan einem Hinterzimmer-Deal zur Beilegung eines Versicherungsstreits zwischen den beiden Parteien entspringt.
Die Unterzeichnenden fordern von der Stadt Zürich:
– Keine Räumung und kein Abriss des Juch-Areals zugunsten von “Bauplatzinstallationen” der HRS Real Estate. Das Areal gehört der Stadt und die Stadt gehört den Menschen, die darin leben.
Darum muss eine allfällige Neunutzung des Areals allen Bewohner*innen der Stadt zugutekommen und darf nicht einfach ein intransparenter Deal zugunsten eines Baugiganten sein.
Politiker*innen/Organisationen die diese Petition unterstützen:
– Elena Marti, Gemeinderätin Grüne
– Jasmin Pokerschnig, Kantonsrätin Grüne
– Luca Maggi, Gemeinderat Grüne
– Markus Kunz, Gemeinderat Grüne
– Laura Huonker, Kantonsrätin AL
– Christina Schiller, Gemeinderätin AL
– Nicola Siegrist, Kantonsrat SP
– Christine Seidler, Gemeinderätin SP
– JUSO Stadt Zürich
Warum ist das wichtig?
Das Juch ist eine Hausbesetzung in Zürich-Altstetten. Angrenzend liegt die Baustelle der zukünftigen Swiss Life Arena die von der HRS Real Estate AG betrieben wird. Das Areal ist im Besitz der Stadt Zürich und wurde bis im Sommer 2019 von der AOZ als Pilotprojekt für das neue Bundesasylzentrum genutzt.
Danach stand es leer bis zur Besetzung am 31. Oktober 2019.
Auf dem Gelände und in den Baracken, in denen in den 60er Jahren Gastarbeiter*innen und später Menschen im Asylverfahren eingesperrt und verwaltet worden sind, ist Kultur- und Wohnraum entstanden. Dieser wird von den Nutzer*innen und Bewohner*innen gemeinsam organisiert.
Auf dem Areal gibt es gemeinschaftlich nutzbare und kostenlos zugängliche Strukturen wie Ateliers, Siebdruckerei, Gratis-Kleiderladen, Bibliothek, Sitzungsräume, Holz- und Metallwerkstatt, Bandraum, Radio, Konzertraum und jeden Donnerstag ein gemeinsames Abendessen.
Für alle und speziell für Personen mit Flucht/Migrationshintergrund ist das Juch einer der wenigen Orte, an dem sich Menschen treffen und organisieren können, frei und ohne Konsumzwang.
Am 20. April wurde den Besetzer*innen, mitten in der andauernden Corona-Krise, von der Liegenschaftsverwaltung schriftlich mitgeteilt, dass sie das Areal innert 4 Tagen bis Freitag 24. April. um 24:00 zu Räumen hätten.
Zu konkreten zukünftigen Nutzungsplänen, die gemäss Besetzungs-Merkblatt der Stadt Zürich für eine Räumung nötig sind, wurde auch auf Anfrage keine Stellung genommen und auch bei anderen öffentlichen Stellen wie dem Gemeinderat war dazu nichts bekannt.
Nur durch politischen Druck und mediale Aufmerksamkeit sowie durch solidarische Aktionen aus der Zivilbevölkerung konnte das Sozialdepartement am letzten Tag vor der angekündigten Räumung zur Bekanntgabe der zukünftigen Nutzung und einer Verlängerung der Räumungsfrist bis zum 22. Mai 2020 bewegt werden. So sind auch die Gründe für die anfängliche Geheimnistuerei von Seiten der Stadt bezüglich der Pläne für das Areal offensichtlich geworden.
In der Medienmitteilung des Sozialdepartements der Stadt Zürich vom 24.4.2020 heisst es:
“Aufgrund der beengten Verhältnisse auf dem Bauplatz ist die vom ZSC
beauftragte Generalunternehmerin (HRS Real Estate) interessiert, das
Nachbargelände (Juch-Areal) bis Bauende während rund 2.5 Jahren für
Bauplatzinstallationen von der Stadt zu mieten.”
Wohn- und Kulturraum soll 2.5 Jahren Bauplatzinstallationen weichen. Dieses Vorgehen kommt einem Abriss auf Vorrat gleich und ist weit entfernt von der bisherigen bewährten Praxis der Stadt Zürich im Umgang mit besetzten Liegenschaften.
Diesbezüglich heisst es in der Medienmitteilung ausserdem:
“Der Stadtrat erachtet diese Nutzung unter Berücksichtigung der
Ausgangslage als zweckmässig und zonenkonform.“ Die genannte
Ausgangslage bezieht sich auf eine Bodenabsenkungen auf dem Areal und
anscheinende Schäden an der Kanalisation. Deshalb ist angeblich zum
einen der Aufwand für eine allfällige Sanierung für die AOZ nicht
vertretbar, und zum anderen auch eine längerfristige Besetzung nicht
zuzulassen.
Dazu zwei Punkte:
1. Die Bodenabsenkung betrifft einen Teilabschnitt einer der Baracken auf dem Areal. Zu Beginn der Besetzung im November 2019 haben sich die Besetzer*innen mit der damals zuständigen AOZ darauf geeinigt, diesen Abschnitt nicht zu benutzen. Diese Vereinbarung wird nach wie vor eingehalten, obwohl die verantwortlichen Statiker*innen versichert wurde, dass auch dieser Teil nicht einsturzgefährdet sei. Dieses Argument gegen die Besetzung ist hinfällig.
2. Die Bodenabsenkung und die anscheinenden Schäden an der Kanalisation wurden durch ebenjene angrenzende Baustelle der HRS Real Estate verursacht. Noch vor einem halben Jahr strebte die AOZ deswegen einen Versicherungsfall mit der HRS an. Warum diese das Areal nun plötzlich benötigt und von der Stadt mieten will, ist äusserst fragwürdig.
Daher die Forderung an die Stadt Zürich:
Keine Räumung und kein Abriss des Juch-Areals zugunsten von “Bauplatzinstallationen” der HRS Real Estate. Das Areal gehört der Stadt und die Stadt gehört den Menschen die darin leben.
Darum muss eine allfällige Neunutzung des Areals allen Bewohner*innen der Stadt zugutekommen und darf nicht einfach ein intransparent eingefädelter Deal zugunsten eines Baugiganten sein.
Email: unten@protonmail.com
Webseite: juch.zureich.rip
Mehr dazu: https://www.woz.ch/-a895